Dörthe Eickelberg
Augen Unterschrift

„Spielt, moderiert, führt Regie, und jetzt schreibt sie auch noch.“

Eigentlich bin ich staatlich zertifizierte Trickfilmerin.

Doch schon während des Studiums am Animationsinstitut begann ich, mehrsprachig als Moderatorin für Filmfestivals zu arbeiten.

Und ich wollte raus in die große, weite Welt.

So machte ich einen Dokumentarfilm über Protagonisten, die es gar nicht gibt: In "Fairies and Other Tales"

suchte ich ganz Island nach Elfen ab und diplomierte damit an der Filmakademie.

Der Film gewann den ein oder anderen Preis und lief auf Festivals von Amerika bis Zimbabwe.

Bei einem Zwischenstopp in Kanada entdeckte ich Standup Comedy.

Zu einer Zeit, als weder ich noch die meisten anderen in Deutschland wussten, was Standup Comedy ist, trat ich vor das kanadische Publikum als "ze German" und tourte durch Kanada und die USA. Mein schlimmster Auftritt war der in einer Sportsbar in Nord Dakota.

Viele Entdeckungen nahm ich mit nach Berlin, unter anderem die des Improvisations- Theaters. Das Schöne hier: Dies ist ein Mannschaftssport. So schloss ich mich mit zwei Schauspielern zusammen und tourte über die deutschen Kabarett- Bühnen. Außerdem war ich die Quotendeutsche in einer englischsprachigen Impro-Comedy-Truppe und wurde ausgewählt für den WDR Poetry Slam.

Im Internet flossen all diese Elemente zusammen. Für Watchberlin und den Holtzbrinck-Verlag drehte ich in Handarbeit eine englische Satire-Serie: BE BERLINER! Hätte echt viral gehen können, wenn man damals gewusst hätte, was virale Videos sind. Wir waren damals unserer Zeit voraus...

Kurz darauf wurde ich von ihrem Lieblingssender weggeklickt: ARTE beauftragte mich mit der Moderation der täglichen Magazin-Neuheit XENIUS.

Zwölf Jahre lang war ich mit meinem französischen Co- Moderator Pierre Girard unterwegs in der großen weiten Welt der Wissenschaft. Exoplaneten? Stammzellentherapie? Spargel?

Nach über 1000 Folgen kann ich jeden Satz anfangen mit: „Darüber habe ich schon einmal eine Sendung gemacht.“

Sogar meine erste Welle nahm ich im Dienst der Wissenschaft. Vor laufender Kamera machte ich einen Surfkurs, und es war Liebe auf den ersten Ritt.

Surfen eine Freiheitsbewegung. Doch ich musste nicht weit paddeln, um festzustellen, dass diese in vielen Kulturen nur Männern vorbehalten ist.

So kam ich auf die Idee für CHICKS ON BOARDS. Die arte-Dokuserie gewann Preise auf Festivals weltweit und lief in Ländern und Fernsehsendern, von deren Existenz ich vorher gar nichts wusste.

Darauf aufbauend, schrieb ich für den Penguin-Verlag das autobiographische Buch „Die nächste Welle ist für dich“.

Der Random House- Spitzentitel war in der Endauswahl zum Lovely Books-Leserpreis und auf Platz 50 der SPIEGEL-Bestsellerliste, wenn das zählt.

In der Zwischenzeit habe ich mit vier geschätzten Kolleg*innen die Produktionsfirma Labo M GmbH mit Sitz in Berlin gegründet.

Regelmäßig nehme ich Gast-Lehraufträge an, zum Beispiel an der Filmakademie Baden-Württemberg, der Universität für Film und Fernsehen in Babelsberg, der Uni Tübingen und der UdK in Berlin.

Mit meinem für die Kreativindustrie maßgeschneiderten Improtheater-Workshop wurde ich nach Indien eingeladen, nach China und beinah auch ins All, als die Europäische Weltraumorganisation ESA / EAC mich mit dem Mediencoaching des Astronauten Matthias Maurer beauftragte.

Und was mache ich zur Zeit? Wenn ich diese Webseite mal aktuell halten würde, dann wüssten Sie es. Aber leider ist dem nicht so, deshalb appelliere ich voller Hoffnung an Ihre Phantasie. Vielleicht brüte ich an meinem nächsten Film, meinem nächsten Buch, meiner nächsten Show. Vielleicht strande ich aber auch glücklich irgendwo in der Nähe der Brandung, mache eine Ausbildung zur Yogalehrerin und eröffne eine vegane Aperitif-Bar. Und das meine ich ernst.